Das erst Mal … Eine so nicht erwartete REZENSION
zu dem von mir eingereichten GEDICHT … :
L e b e n s n o t i z e n
Leben Lachen Lieben
wo sind denn die Jahre nur geblieben …
Lieben Leben Lachen
manches Feuer konnte ich entfachen …
Lachen Lieben Leben
stets nur das Beste wollte ich geben …
Lieben Lachen Leben
alles Böse hatte ich vergeben …
Leben Lieben Lachen
so konnte ich immer weitermachen …
Lachen Leben Lieben
nichts vergessen – alles aufgeschrieben …
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© PachT / 06.02.2018
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Bielefeld, 11.04.2018
Sehr geehrter Herr Tettschlag,
Ihr sechsstrophiges Gedicht mit dem Titel „Lebensnotizen“ war Gegenstand der literaturwissenschaftlichen Begutachtung. Formal haben Sie sich für Duette im Paarreim entschieden. Struktur gebendes und wiederkehrendes Element ist die Variation der Alliteration „Leben Lieben Lachen“ mit der jede einzelne Strophe beginnt. Dabei wird bei jeder folgenden Strophe, die erste Vokabel ans Zeilenende geschoben, sodass sich die Reihenfolge der drei Schlüsselworte ändert und sich auch ein anderer Reim ergibt. Die Reime sind solide, metrisch gelingt es Ihnen aber noch nicht einen durchgehend einheitlichen Wechsel von betonten und unbetonten Silben zu gestalten. Alle zweiten Verse der Strophen bestehen allerdings aus zehn Silben und führen zu einem an- sprechenden und kompakten Druckbild.
Ihr künstlerischer Formwille ist also deutlich zu erkennen. Bildsprachlich ist Ihr Gedicht aber ausgesprochen schwach. Sie finden keine innovativen und originellen Metaphern. Inhaltlich erschöpfen Sie sich durch literarische Allgemeinplätze und weniger aussagekräftige Floskeln. Sollte das alles im Leben des Lyrischen Ichs gewesen sein, wovon die „Lebensnotizen“ künden, hat es anscheinend nicht viel mitzuteilen. Emotional hätte der Leser vielleicht mehr davon, wenn expliziter verdeutlicht würde, was zur Erheiterung beigetragen hat und welchen Stellenwert die Liebe im Leben hatte. So manches entfachte „Liebes-Feuer“ ist einfach nichtssagend und zu wenig, um den Leser mitzunehmen und zu erreichen.
Ihr Gedicht verkommt damit eher zu einer literarischen Spielerei, in der es lediglich um die Alliteration „Leben Lieben Lachen“ geht. Diese wird in der häufigen variierten Wiederholung etwas überstrapaziert und ist in sich auch nicht ganz logisch, um die wiederkehrenden Elemente des Lebens zu schildern. So umfasst das Leben eher das Lieben und Lachen und steht nicht mit ihnen auf einer Stufe.
Aufgrund der Summe der geschilderten vielen kleinen Mängel ist eine Veröffentlichung in der Anthologie zum Lyrischen Lorbeer 2018 fraglich. Über den Wettbewerbsausgang werden Sie im Herbst informiert.
Mit besten Wünschen für Ihr weiteres literarisches Schaffen grüßt Sie
Ihr Lorbeer Verlag
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Nun ist das zwar eine recht schmerzliche BEWERTUNG, – wie gesagt, zum ersten Mal für mich auf dieser EBENE -, aber ein TIEFSCHLAG ist es nicht, zumal “fraglich“ noch nicht bedeutet, dass dieses Gedicht für die VERÖFFENTLICHUNG dort schon verworfen ist. Zum anderen sind die LEKTORATE noch zwei anderer VERLAGE dazu abzuwarten.
K e i n GRUND also
die FLINTE ins KORN zu werfen ... oder besser gesagt:
DENKEN und SCHREIBEN deshalb aufzugeben !
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“ Die KRITIK ist etwas WANDELBARES: sie geht hervor aus den ANSICHTEN der ZEIT. “ … [ H. H. ]
@ IDEE @ AUSFÜHRUNG @ Text / FOTOs @ © PachT @
DANKE
Das Wochenende betreffend ebenso ein schönes … 😄
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Es liegt wirklich immer alles im Auge des Betrachters. Es wäre ja schlimm, wenn alle den gleichen Geschmack hätten. Mir hat das Gedicht gefallen.
Wünsche dir ein schönes Wochenende, Piri
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Es ist oft ein schlechtes Zeichen, wenn jemand seine Gedanken nicht in ein paar Worte fassen kann und über ein paar Zeilen Gedicht eine halbe Doktorarbeit macht.
Und schließlich kommt es nicht auf die Kritiker an, sondern auf die Leser.
Mir gefällt es auf jeden Fall und lässt Raum die eigenen Gedanken dabei schweifen zu lassen.
Wünsche dir einen schönen sonnigen freitag
Viele Grüße
Dieter
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Für mich ist es gerade diese Alliteration von „Leben Lieben Lachen“, die den Wert dieses Gedicht (ich wiederhole: für mich) ausmachen und nicht irgendein Betonungswechsel von einzelnen in sich selbst keine Bedeutung tragenden Silben.
Ansonsten kann ich mich vielen Kommentaren hier schließen: Du hast eine Reaktion bekommen , jemand hat sich Zeit für Dein Gedicht bekommen und Kritik, wie auch immer sie ausfallen mag – gibt Anregung zur Entwicklung.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
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So mache ich es ebenfalls und dir auch ein wunderbares Wochenende!
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So ist es … Auf harte KRITIK reagiert man am besten mit gesundem MENSCHENVERSTAND, soll heißen, neue GEDANKEN davon ableiten!
Ein schönes Wochenende … PachT
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Lorbeeren wollen immer schwer verdient sein …
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Danke
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Ich mag deine Offenheit. Politisch bin ich zwar nicht immer bei dir aber das muss ja auch nicht sein und hat nichts mit deinen literarischen Aktivitäten zu tun.
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Das Leben hat eben nicht nur eine Sonnenseite, und damit leben wir ja auch …
Sonst wäre es ja auch langweilig …
Darum habe ich auch diesen KritikSchatten veröffentlicht, außerdem gehört es zur Ehrlichkeit!
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Ich finde es toll, dass du dich nicht entmutigen lässt. Durch Kritik kann man ja auch wachsen, so schmerzlich sie auch sein mag. Ich habe auch schon mal heftige Kritik verarbeiten müssen. Ich schreibe meine Gedichte für mich. Wenn sie dabei abderen gefallen, freut es mich, wenn nicht kann ichbdamit auch leben.
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Danke,
freut mich das zu lesen !
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Über Geschmack lässt sich immer streiten und mir als einfachem Leser gefällt es, danke dafür.
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Danke
und ebenso ein wohltuendes Wochenende
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Laß die Betrachtung des Lorbeer – Verlags mal außen vor: Das Gedicht muß nicht den Profis gefallen,sondern den Leser ansprechen – und das gelingt – mir spricht’s aus dem Herzen.
Guten Morgen lieber Achim und schönes Frühlings-Wochenende
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… darum ja auch die anderen Lektorate mal abwarten … Kritik aber ist ja auch ein äußerer Denkanstoss, der nützlich sein kann!
Ein schönes Wochenende … Achim
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Ansichtssache.
Ich meine … es hat sich jemand echt Gedanken über Dein Gedicht gemacht. Das ist heute nicht mehr üblich.
Ein anderer Lektor, mit guter Stimmung kommt sicher auf ein ganz anderes Ergebnis.
Guten Morgen, Achim!
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So eine Kritik muss man erstmal bekommen:-)
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