29.09.10 + Aus meiner publizistischen Arbeit : HARTZ IV – ein BLENDWERK der POLITIK +


In diesen Tagen ist das Thema „HARTZ IV“ wieder richtig aufgeflammt …
PRO und CONTRA werden benannt – Weiteren VERWIRRUNGEN werden Tür und Tor geöffnet !

Drei BEISPIELE :

Logo Glaube + HeimatHartz IV:
Neue Rechnung oder neuer Anstrich?

Reform des Arbeitsmarktes nannte sich das Projekt, dass die Bundesregierung unter SPD-Führung 2002 auf den Weg brachte. Heraus kam unter anderem das ­umstrittene Hartz IV. Über Namen und Inhalt wird derzeit wieder heiß diskutiert.

Wem nützt ein neuer Name für das wohl einzige deutsche Gesetz, das ausschließlich über seine umgangssprachliche Bezeichnung bekannt ist? Im Duden ist es längst zum Eigennamen mit sächlichem Artikel geweiht: »das« Hartz (Arbeitsmarktprogramm).
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Logo Thüringer AllgemeineWie eine Weimarer Familie mit Hartz IV zurechtkommt
Fünf Euro mehr Hartz IV – was bedeutet das für die Betroffenen? Unsere Zeitung hat eine fünfköpfige Familie aus Weimar getroffen, die seit zwei Jahren von Hartz IV lebt.

1790 Euro hat die Familie monatlich.
„Damit kommen wir nicht hin“, sagt sie.
Jeden Monat verlangt die Bank 460 Euro fürs Haus – 120 Euro bekommen Großes dafür Zuschlag über Hartz IV für die Zinsen und 70 Euro pauschal für Nebenkosten. Außerdem sind 200 Euro für Strom und Gas zu zahlen, 70 Euro für Wasser und Abwasser, 40 Euro für den Hort des Jüngsten, 100 Euro für die Schulspeisung der Kleinen, 50 Euro für die Busfahrkarten (die sie später erstattet bekommen), 30 Euro für Handys der Eltern und 40 Euro für die Internet-Flatrate. Was besonders drückt: 150 Euro sind monatlich fällig für das Auto von Vater Große. „Vor acht Jahre haben wir den Mitsubishi gekauft, schon zweimal umfinanziert. Erst in vier Jahren haben wir alles abbezahlt“, berichtet Mutter Yvonne. Dazu kommen Steuern, Versicherungen. Und schließlich fährt sie ebenfalls ein Auto, „einen Corsa, 18 Jahre alt“. Bleiben unter dem Strich zum Leben etwa 500 Euro im Monat.

… Nach Arbeit haben Vater und Mutter Große immer wieder gesucht. Das Amt drängt ja darauf. Yvonne hat erst neulich in einer Bäckerei ein Praktikum gemacht.
Drei Tage hielt sie es aus. „Die vielen Wespen dort, das geht ja gar nicht“, sagt sie.
Ihr Mann hatte jetzt mal einen Job als Fahrer in einer Baufirma.
Drei Wochen, dann war er weg. Es gab mehrfach Streit mit dem Chef.

Und so sind beide Großes daheim.
Es gäbe da genug zu tun, meinen sie.

Und dann sagt Herr Große schließlich doch noch etwas: „Scheiß-Staat“.
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Logo BamS und BILD

Das kriegen Hartz-IV-Empfänger wirklich

1861 Euro für Familie mit zwei Kindern

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Auf den KOMMENTAR in der BILD am SONNTAG
mit der Überschrift „Kümmert euch um die Kinder !“

habe ich wie folgt mit nachstehendem PRESSEARTIKEL reagiert,
den ich auch der

THÜRINGER ALLGEMEINE
GLAUBE und HEIMAT und
DEUTSCHLAND today

übermittelt habe :

„Die Hartz-IV-Diskussionen werden von Befürwortern und Gegnern dieser Regelung wider besseren Wissens geführt:
Mit dem rasanten Voranschreiten des technischen Fortschritts wird die Zahl der Arbeitsplätze kontinuierlich weniger, die Qualifikationsanforderungen für die verbleibenden Stellen aber steigen immens.

Um das zu wissen, muss man weder Politiker noch Wirtschaftsexperte sein.
Dieser Sachverhalt wurde mir bereits vor 35 Jahren im Studium vermittelt.

Die Hartz-IV-Regelung ist also ein Blendwerk der Politik,
das den mehrheitlich vom Arbeitsmarkt Gedrängten die Illusion vermitteln soll, dass sie bei hohem persönlichem Bewerbungseinsatz eine neue Chance zum Erwerb eines angemessenen Lebensunterhalts hätten.
Bei allem Mitgefühl für die Betroffenen, aber das ist für 6,5 Mio nicht realisierbar!

Deshalb ist von den Politikern parteiübergreifend vorausschauend und umgehend, um der sozialen Gerechtigkeit willen, alles zu tun, den Kindern und Jugendlichen alle nur machbaren Bildungschancen auf hohem Niveau zu bieten. Die unabdingbare Mitverantwortung der Eltern, das zielorientierte Engagement der Lehrer muss durch kompromißlose Rahmenbedingungen gefordert und gefördert werden. Das ist die einzige ehrliche Aussage und Sofortaufgabe!“
P. Achim T., Erfurt

3 Kommentare zu „29.09.10 + Aus meiner publizistischen Arbeit : HARTZ IV – ein BLENDWERK der POLITIK +

  1. es ist wie immer, die es wirklich benötigen bekommen nicht genug. ging es nicht um bildungsmöglichkeiten unserer zukünftigen steuerzahler? der betrag reicht nicht mal für die fahrt in die stadt, um ins museum zu kommen.

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  2. … ich möchte was zu den Qualifikationsanforderungen der Zukunft sagen,
    ich mein nicht, das die wirklich steigen (für paar wenige ja sicher) aber die Masse wird einfach andere und neue Tätigkeiten finden bzw erfinden oder auch erinnern …
    Es wird in Zukunft nicht notwendig sein, mit der Hochtechnologie mitzuhalten …
    nein, es wird einfach wieder mehr Möglichkeiten geben, des selber Tuns …
    Ich finde es befremdlich, was so alles gefordert wird und auch ein Hartz4 von 100 Euro mehr ändert nix an den wirklichen Problemen des Empfängers !!!
    Es ist doch viel notwendiger die Zuverdienstgrenzen zu verändern, bzw. Möglichkeiten des langsam in die echte Selbstständigkeit wachsen (aus dem Almosen des Staates herauszukommen mit eigener Kraft), zu schaffen …
    Kooperationen einzugehen, reizvolle Modelle der Mischfinanzierung (sowohl für Arbeitnehmer und Selbstständige) zu entwickeln …
    die Steuer- und Versicherungs- und allerlei bei Ämtern Anzeigepflichten zu überarbeiten und vereinfachen (und zu verbilligen … )

    und nix passiert …

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