[Foto: Graffiti am KÖNIGIN-LUISE-GYMNASIUM Erfurt /
Text: 147. GEDANKE v. 05.09.10 aus SEELENSCHWINGUNGEN – © PachT]
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Beim Betrachten dieses BILDES
stellte ich mir die FRAGE, ob es ein
RECHT auf DUMMHEIT gibt ?
Das RECHT auf DUMMHEIT –
heute offensichtlich zu den
unveräußerlichen MENSCHENRECHTEN zählend –
wird augenscheinlich
von immer mehr JUGENDLICHEN
in ANSPRUCH genommen …
Anders lassen sich
die sinnlosen SCHMIEREREIEN
an öffentlichen Gebäuden
nicht erklären !
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(Eine ironische Anmerkung zu den Graffiti – Schmierereien, die auch noch oftmals
fehlerhaft sind)
EINLADUNG zu PachT's BLOG 
Guten Morgen Achim,
Es ist von grossem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen. (Winston Churchill)
Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt.
Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung.
(Mark Twain)
LG
Gabriele
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hallo achim,
ich denke ja, denn dummheit lässt sich nicht behandeln.
lg
astrid
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Sähst du, welche (Noten) ich (in der Schule) ernte, würdest du um die Menschheit weinen …
Es ist zu bedenken, dass erst seit ungefähr 80-100 Jahren von restlos allen Menschen hierzulande verlangt wird, zu lesen und zu schreiben. Ein Wissenschaftler hat einmal dazu bemerkt, dass unser Gehirn diesen Lernprozess noch nicht ganz vollzogen hat, nur wenige hätten die genetische Voraussetzung bisher dazu, fehlerfrei zu lesen, zu schreiben …
Das Bemalen von Fassaden ist natürlich nicht sehr intelligent und es gehört auch verboten. ABER! Es ist auch höchste Zeit, dass die gesamte Gesellschaft sich Gedanken darüber macht, warum Jugendliche so handeln. UND die Gesellschaft muss beginnen zu handeln und diesen Jugendlichen helfen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Einfacher gesagt als getan!
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Hallo, Sabina,
habe mich dazu zu den Kommentaren von -traumfaengerin- und -eleblog- noch mal differenziert geäußert …
Diese Situation schlechthin als Ansichtssache stehen zu lassen, ist mir in der Folge zu riskant …
Genetische Fragen hier ins Spiel zu bringen erscheint mir gleichermaßen riskant …
Heute habe ich gerade gelesen, dass INTELLIGENZ in überwiegend vom Lebensumfeld des INDIVIDIUMS geprägt wird …
ÃœBRIGENS:
Nie habe ich in den Raum gestellt, dass nur eine geringe Intelligenz der DUMMHEIT gleichzusetzen ist …
lG … PachT
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Tja, leider sind sich die Herren Wissenschaftler da noch lange nicht einig, ob wir denn nun mehr durch unsere Umwelt geprägt werden oder ob unsere Gene einen Gutteil verantwortlich dafür sind, wer und wie wir sind und uns verhalten. Die jüngsten Überlegungen tendieren zur goldenen Mitte: Genen und Umwelt spielen eine Rolle, mal mehr mal weniger je nach Individuum.
Dummheit ist ein zweideutiges Wort und kann auch als Unfug o.ä. verstanden werden. Natürlich ist das Wände beschmieren auch eine Dummheit in dem Sinne von Unfug, wobei die Rechtschreibfehler zumindest auf ein Versagen in Sachen Rechtschreibung hinweisen. Ein „Mauermaler“ kann auch „intelligent“ sein, es sogar aufgrund seiner Ãœberlegungen über die Welt tun. Aber er hat nicht gelernt, seine Anliegen auf „legale“ Weise zu artikulieren. Aber, würde er dann noch gehört werden? Das ist eben auch die Frage. Welcher Jugendliche, der sich zum Beispiel als Jugendsprecher engagiert, wird tatsächlich ernstgenommen, angehört und wo werden seine Bedürfnisse und die der anderen, die er vertritt, gestillt? Ich fürchte, da hapert es sehr. Was meinst du? Kennst Du da positive Beispiele?
Einen schönen Tag,
Holdastern
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keiner ist gerne oder bewußt dumm – möchte mich da Holdastern gerne anschliessen. Viel zu oft neigen wir dazu zu pauschalisieren, ohne wieso warum und weshalb zu fragen. Nicht alle Jugendliche sind dumm oder ruhen sich auf diesem Status aus. Schmiereien an Fassaden hingegen ist Sachbeschädigung und gehört bestraft!
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Die URSACHE für die von mir hier beschriebene DUMMHEIT ist
zum einen
die werteverachtende VERHALTENSWEISE von immer mehr Menschen in unserem
Lande
zum anderen
die über Jahre bereits sich auswirkende Ignoranz der Politiker
(z. B. der Föderalismus als Hemmschuh für eine deutschlandweite
Schulpolitik, kein kostenfreier Kita-Besuch für alle Kinder, um
deren Bildungswillen / Bildungsfreude frühzeitig zu fördern usw.).
So gilt der Slogan „ULK im PULK“
=
SPASSGESELLSCHAFT,
wie ich sie erlebe und nicht tolerieren kann:
– lieber PARTY
anstatt
solide WISSENSANEIGNUNG
– lieber INFILTRATION
anstatt
eigenständiges DENKEN
– lieber KOMASAUFEN
anstatt
sinnvolle FREIZEITGESTALTUNG
– lieber RANDALE
anstatt
konstruktive WERTEDISKUSSION
( Meine persönlichen Gedanken nach dem tragischen Geschehnis in Duisburg am 24.07.2010 anlässlich der 21. LOVE PARADE )
Ich verweise auch auf meine Kommentarreaktion zu – Traumfaengerin- …
Man redet über Import ausländischer Facharbeitskräfte und lässt das geistige Potential im eigenen Land veröden … Das ist keine Anschauungssache mehr …
Das gehört auch bestraft !!!
Aber die Politiker werden ja immer wieder gewählt …
Also ist der Zustand wohl von beiden Seiten so gewollt …
UNGEBILDETE lassen sich besser regieren / beherrschen und am Tropf des Staates lässt es sich doch auch ganz gut leben !
NUR wie lange noch !!!!
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möchte gerne nochmal nah an deinem Kommentar meinen „Senf“ dazugeben. Werteverachtende Verhaltensweisen, warum habe ich die? Woher kommen die? Sind es nicht doch in erster Linie wieder die Eltern, die da versagt haben, die ein Leben teilweise ohne Perspektive vorleben? Was kann die Schule und was will die Schule da noch auffangen, abfangen? Heute stand in der FR – 90% der Eltern behaupten, das ihre Kinder ohne ihre Hilfe die Schule nicht schaffen würden. Was heißt das denn? Erziehen wir unsere Kinder zur Unselbständigkeit – ich glaube nicht – ist es nicht eher der Druck der auf Kindern schon ruht, immer bei den Besten zu sein – vom Studieren zu träumen? Ein Nachbarjunge kam dieses Jahr in die Schule, typische Frage was willst du denn mal werden? keine Ahnung aber studieren soll ich – sagen meine Eltern. Ist ein Facharbeiter mit einer soliden Ausbildung wirklich hier nichts mehr wert? Warum brauchen wir die Facharbeiter aus dem Ausland? Weil diese motiviert sind, sich für nichts zu Schade sind und meistens qualifizierter als die Einheimischen. Partystimmung, Komasaufen, Randale das sind Auswüchse einer jungen frustrierten Generation. Tollerieren kann man das auf keinen Fall. Nur wie motiviere ich diese Jugendlichen in eine andere Richtung – weg von der Partylaune? Ich weiss es nicht. Ich bin immernoch sehr nah an unserer Kirchengemeinde. Was tut diese Gemeinde, um Jugendliche aufzufangen? Nichts – es wird konfirmiert und dann – Leere – kein Treffpunkt, kein Austausch ohne Party und Randale – eben keine Angebote. Wo sollen sie hin mit ihrer Power und Ideen? Ich sehe gerade in der eigenen Familie wie schwer es Jugendlichen gemacht wird, sich zu engagieren. Schule fertig aber gleich wieder am Anfang. Bundeswehr/Zivildienst, Arbeitssuche, Ausbildungssuche, Studium und dazwischen Monate nichts. Berechnung kann ich dieser Regierung nicht unterstellen – eher keinen Durchblick.
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Auch die Klugen stellen sich mitunter äußerst dämlich an!
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Dummheit ist oft auch nur Ansichtssache ;)
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… wie man hier oben und da unten sieht :
… weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig, aber fremdes Eigentum beschmieren …
… wer mit dem Begriff TERRORIST so lax umgeht, hat den Ernst der politischen Lage nicht begriffen …
!!! Da hört DUMMHEIT auf, nur eine ANSICHTSSACHE zu sein !!!
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Naja. Darf es nur intelligente Menschen geben?
Darf es nur Menschen geben, die stundenlang nachdenken, bevor sie etwas tun?
Glaubst du, diese Graffiti-Sprayer sprühen, weil sie DUMM sind?
Du kennst nicht ihre soziale Lage und ihre momentane Situation. Du kennst nicht die ihnen ermöglichte Bildung. Wäre es da nicht besser zu fragen: Wieso sprühen sie fremdes Eigentum an? Wieso beherrschen sie nicht die deutsche Rechtschreibung?
Und nicht einfach: Jeder, der das tut, ist dumm.
Dummheit ist für mich Ansichtssache.
Ich kann sagen, jemand ist dumm aufgrund seiner inneren Einstellung (Faulheit, Lustlosigkeit…), dabei hätte er die Anlagen für Intelligenz.
Oder ich kann sagen, jemand ist dann dumm, wenn er einfach dumm auf die Welt kam. Mit Fleiß und Ehrgeiz kommt ein Dummer trotzdem oft zu einem annehmbaren Leben, soll ich dann trotzdem sagen: du bist dumm, daran lässt sich nichts ändern.
Wieso sollten Jugendliche mit riesigen eigenen Problemen den Ernst der Lage beim Umgang mit dem Wort „Terroristen“ kennen? Woher?
Ein schönes Wochenende wünsche ich dir.
Liebe Grüße.
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Verweis auch auf meine Ausführungen zu ANSICHTSSACHE bei Kommentar von -eleblog-
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die meisten graffiti sind intelligenter als so manches buch.
das von ihnen zuletzt gezeigte beispiel ist sogar eines, das sehr spitze ironie enthält und deshalb meines erachtens auf keinen fall als dumm bezeichnet werden kann.
„wir sind die terroristen“ – ein junger mensch muslimischer herkunft wird seit jahren von den mainstream medien und der politik mit der immer wiederkehrenden logik: „islam = terrorismus“ konfrontiert.
Nehmen wir an der Autor dieses graffities (übrigens ein anerkanntes politisches und gesellschaftsdiskurs anzeigendes genre – historisch belegt seit pompei)ist Muslim. Er geht zur Schule und wird dort als Terrorist gehänselt oder eine Gruppe muslimischer SchülerInnen bezeichnen sich als Reaktion als „Terroristen“.
In Wien gibt es viele Touristen – neben der phonetischen Ähnlichkeit der beiden Wörter kann die Bedeutung auch tiefer interpretiert werden: Touristen und Terroristen – die ersteren kommen aus dem Ausland oder anderen Bundesländern und sind erwünscht, bringen Geld etc. letztere kommen sowohl aus dem In- und Ausland und bringen Tod und Verwüstung bzw. drohen mit Gewalt um politische Forderungen umzusetzen. Beide sind Minderheiten.
Aus Sicht der Terroristen sind Touristen auch mögliche ziele, da sie sich leicht abschrecken lassen von Gewalttätiger Stimmung – dem Staat entgehen Einnahmen.
Minderheiten haben in der repräsentativen Demokratie generell wenig Möglichkeiten ihre stimme mit legalen Mitteln sichtbar zu machen. Die parlamentarische Demokratie ist per se minderheitenfeindlich. Nur etablierte Gruppen mit einer großen Anzahl an Unterstützern haben die Möglichkeit den Staat nach ihren Regeln zu gestalten. Wenn minderheitenrechte von Menschen, die seit langem in einem Land leben nicht gehört werden, kann es sein dass sie zu gewaltsamen Mitteln greifen. Während Touristen der Hof gemacht wird, werden Minderheiten oft schickaniert und von vielen Vorrechten etablierter Landesbewohner ausgeschlossen.
Das nur als Auszug meiner Gedanken, die ich zu dem oben gezeigten Graffiti hatte; Ich möchte damit ausdrücken, dass viele „einfache Menschen“ mit sehr wenig Worten Sachverhalte ausdrücken können, wofür andere viele Bücher brauchen. Ihnen fehlen meist die nötige Bildung oder das nötige soziale Kapital um sich adäquat ausdrücken zu können. Sie deshalb als dumm abzustempeln zeugt von einer Ignoranz oder von Angst sich näher mit anderen Meinungen oder Denkweisen auseinanderzusetzen. Die paternalistische Rechthaberei des Etablierten ist für ein friedliches Zusammenleben nicht förderlich. Verbote und Strafandrohung führen viel eher zu Verweigerung und Eskalation als Versuche der Kommunikation und Herstellen von gegenseitigem Verständnis – Empathie ist gefragt! Dass die nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht, musste schon der Religionsgründer des Christentums feststellen.
Ein Nachsatz zur Vielkritisierten „Zerstörung von Eigentum“ – ich finde es symptomatisch für eine Gesellschaft, die sich Humanismus und Christentum auf die Fahnen schreibt, dass das Eigentum ein in der Verfassung festgeschriebenes Grundrecht ist. Das Recht auf angepasste Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf sind freiwillig zu erfüllende Menschenrechte – die unterschiedlichen sozialen Vorraussetzungen um zu Geld und Eigentum zu gelangen werden dabei nicht berücksichtigt.
ich selbst bin katholisch erzogen und lebe in wien und bewundere schon seit langem graffities. diese zu beobachten macht mir freude, erschrickt, bringt zum nachdenken und macht mir immer wieder bewusst, in welch einer kleinen blase ich lebe und lassen mich ein wenig über den tellerrand meiner welten blicken. danke für diese anregung!
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„Weder durch legales noch durch illegales Hervorbringen von Kunstwerken entsteht der Gesellschaft oder dem Einzelnen Schädigung. Hingegen bedeutet deren willentliche Vernichtung Unterdrückung von Möglichkeiten zur Bewusstseinsbildung.“
– Joseph Beuys: Liefert den Sprayer nicht aus! In: Schauplatz Nr.10, Köln 1983, S.45.
„Ich bin für eine Kunst, die etwas anderes tut, als auf ihrem Arsch im Museum zu sitzen. Ich bin für eine Kunst, die entsteht, ohne zu wissen, daß sie überhaupt Kunst ist, eine Kunst, die die Chance erhält, beim Nullpunkt zu beginnen. […] Ich bin für eine Kunst, die sich selbst in den alltäglichen Unsinn verwickelt und doch an seiner Spitze steht […] Ich bin für eine Kunst, die ihre Form direkt aus dem Leben bezieht“
– Ellen H. Johnson, Claes Oldenburg: Baltimore 1971, S. 16 f.
„Mit dem Graffiti bricht in einer Art von Aufstand der Zeichen das linguistische Ghetto in die Stadt ein. [Â…] Insurrektion, Einbruch in das Urbane als Ort der Reproduktion und des Codes – auf dieser Ebene zählt nicht mehr das Kräfteverhältnis, denn das Spiel der Zeichen beruht nicht auf Kraft, sondern auf Differenz; vermittels der Differenz also muss es attackiert werden. [Â…] Es genügen tausende mit Markers und Sprühdosen bewaffnete Jugendliche, um die urbane Signalethik durcheinanderzubringen, um die Ordnung der Zeichen zu stören.“
– Jean Baudrillard: KOOL KILLER oder Der Aufstand der Zeichen
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