
“ Haben wir vergessen, dass es die Sprache ist,
in der sich der Mensch als geistiges Wesen wiederfindet ? “

“ Es ist etwas seltsames mit dem Altwerden des Menschen.
Es gibt Tage, die sind voller Erinnerungen, als wäre alles erst gestern geschehen,
Erinnerungen von großer Heiterkeit und Melancholie.
Die Substanz des Lebens hat sich verändert.
Das Leben ist abendlich geworden, die Berührungspunkte mit dem Unsichtbaren nehmen zu.
Die Seele des Menschen hat kein Gesicht, sie ist bildlos,
sie gleicht weder dem Meer noch dem Felsen im Meer,
sie ist das Überwirkliche, dem wir sprachlos gegenüberstehn.
Die Seele altert nicht.
Noch steht am Himmel der Große Wagen, die Deichsel wird sichtbar.
Meine Hand beginnt zu zittern, wenn sie das Weinglas hält … “

[Fotos (2)Internet,(1)(3)- © PachT / Texte aus „Hanns Cibulka – Labyrinth des Lebens“ ( * 1920 + 2004 )]
