16.02.10 ++ Das war es dann wohl ++ Aus PachT’s ARCHIV ++

 FaCeDu Werbung
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PachT Karneval 1981
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[ Fotos: (1) 2009 / 10 – FaCeDu-Werbung an Erfurts Litfaßsäulen; (2) PachT beim Vortrag „Du musst zuerst den NIPPEL …“ / Texte – © PachT ]

Das Lied vom N i p p e l

Mein Freund fuhr mal nach Erfurt, allein stand er so dann
auf dem großen Bahnhofsvorplatz, schon kam die Straßenbahn.
Er stieg ein mit all den Leuten, doch wusst’ er nicht zu bezahl’n
da sprach von hinten ihn ein Mädel an:

Du musst zuerst den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn.
Da erkennst du einen Pfeil und da drückst du kräftig drauf,
dann hast du auf dem ‘Schnippel’ Löcher drauf …

Mein Freund und ich, wir beide, gingen zur Diskothek,
wir tranken viel Korn und Cola und tanzten unentwegt.
Wir wollten Kavaliere sein, doch das war dort nicht gefragt,
zwei Mädchen haben uns spontan gesagt:

Ihr müsstet jetzt den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn.
Da erblickt ihr einen Pfeil und das heißt, wir sind bereit;
die Nacht ist kurz, wir haben keine Zeit ! …

Ich hatte mal ‘ne Freundin, die liebte mich wie dumm,
sie verehrte auch mein Auto; sie wusste schon warum
In den Wald wollten wir fahren, der Motor sprang nicht,
da schrie sie voller Ungeduld mich an:

Du musst sofort den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn.
Da erscheint sogleich ein Pfeil und du spürst es schon recht bald:
Im Auto geht’s so gut wie auch im Wald…

Ich wollte mal ins Kino, der Film erschien mir gut.
Als ich die lange Schlange sah, verlor ich allen Mut.
Drauf ging ich zum Kassenfräulein, sie war kompromissbereit.
So sparte ich mit lange Wartezeit:

Man muss eben den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn.
Da erkennt man auch den Pfeil und er zeigt die Lage an:
Mit kleinen” Extras” kommt man an alles dran …

Ihr seid so froh und lustig, das kann ich gut versteh’n.
Doch ich stelle mir die Frage: “Wohin soll das noch geh’n?
Ihr trinkt Alkohol und tanzt viel, ob jung oder betagt.
Doch darum hab’ ich mich jetzt so gefragt:

Könnt ihr danach den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn?
Erkennt ihr dann noch den Pfeil? Ihr wisst doch , das ist so nett!
Oder fallt todmüde ihr heut’ ins Bett? …
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Text und Gesangsvortrag P. Achim T.; Erfurt, 23.10.1980 –
frei nach Mike Krüger – für die FaCeDu-Prunksitzungen der Saison 1980/81
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In Erfordias Mauern

Im Jahr ‘89 – zur Wendezeit, da hatten wir Erfurter uns befreit.
Nun haben wir Freiheit und Demokratie,
doch heut’ streiten wir lauthals mal HOTT und mal HÜH.
In Erfordias Mauern, im Thüringer Land,
da passieren oft Sachen ohne Sinn und Verstand … !

Die uns jetzt regieren, das sei hier erwähnt, die haben vergessen dass wir sie gewählt.
Sie wollten die Besten von uns allen sein;
doch Worte und Taten stimmen nicht überein.
In Erfordias Mauern, im Thüringer Land,
da passieren oft Sachen ohne Sinn und Verstand … !

So wechselhaft wie’s Meer – mal Ebbe, mal Flut: Politiker arbeiten mal schlecht, mal gut.
Am erfolgreichsten wirkten sie für sich jedoch:
an der Diätenerhöhung trotz dem Finanzloch.
In Erfordias Mauern, im Thüringer Land,
da passieren oft Sachen ohne Sinn und Verstand … !

Arbeit ‘ne sinnvolle Tätigkeit ist, die man leider bei vielen Beamten vermisst.
Der Fiskus ist mächtig und er höhnisch lacht,
wenn Familien er jährlich zum Bonsai gemacht.
In Erfordias Mauern, im Thüringer Land,
da passieren oft Sachen ohne Sinn und Verstand … !

Gerüchte gibt’s massig, Gerüchte gibt’s pur: Die Einheit Deutschlands vollzöge sich nur, –
so tuscheln’s die Wessis von früh bis ganz spät -,
wenn kein Erfurter mehr in den Grundbüchern steht.
In Erfordias Mauern, im Thüringer Land,
da passieren oft Sachen ohne Sinn und Verstand … !
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Text und Gesangsvortrag P. Achim T., Erfurt, 1995 – frei nach dem Stimmungslied “ An der Nordseeküste” von de Reede/Mol/Ortel/van Hill/ Büchner für die FaCeDu-Prunksitzungen der Saison 1995/96)